Rudolf Abrahamczik

Geburtstag17.04.1920
Quelle: Rudolf Franz Joseph Abrahamczik wurde am 17.04.1920 in Kurzendorf im Landkreis Groß Wartenberg in Niederschlesien geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung trat er mit 19 Jahren am 15.11.1939 freiwillig zur Luftwaffe und wählte dort die Laufbahn eines Offiziers bzw. Flugzeugführers. Mit Abschluss der Ausbildung, beim Flieger-Regiment 61 in Oschatz, wo er ab dem 09.01.1940 die A/B Schulung absolvierte, kommt er ab dem 21.08.1940 an die Flugzeugführerschule C1 nach Sorau und anschließend an die Blindflugschule 1 nach Brandis. Nach der anschließenden Kommandierung an die Große Kampffliegerschule 4 am 18.01.1941 und der damit abgeschlossenen Ausbildung zum Kampfflieger, wird Abrahamczik am 21.08.1941 als Flugzeugführer in die 3. Staffel des Kampfgeschwaders 2 an die Ostfront versetzt. Dort folgen Kampfeinsätze gegen die sowjetische Flotte in Kronstadt, Feindflüge auf Leningrad und Schlüsselburg, sowie Einsätze gegen Schiffsziele auf dem Ladoga-See und während der Schlacht am Wolchow. Bereits im Herbst 1941 kommt er auf 69 Kampfeinsätze. Im November 1941 verlegt die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 2 nach Rheine, um dort auf die neue Do 217 umgerüstet zu werden. Neu ausgerüstet verlegt die Gruppe nach Holland, um an Einsätzen gegen England teilzunehmen. Abrahamczik nimmt hier an mehr als 50 Einsätzen, vorwiegend gegen Industrie- und Schiffsziele teil. Außerdem erfolgen Luftmineneinsätze und Feindflüge zur Abwehr der alliierten Landung bei Dieppe. In der Nacht vom 30. auf den 31.05.1942 wird er bei der Rückkehr von einer Minenunternehmung über dem Flugplatz Gilze-Rijen durch einen britischen Nachtjäger angegriffen und schwer getroffen. Dennoch gelingt es ihm das Flugzeug mit brennendem Motor "glatt" zu landen. Am 08.09.1942 erfolgte die Versetzung in die ebenfalls mit Do 217 ausgerüstete 6. Staffel des Kampfgeschwaders 40, erhielt dort das Deutsche Kreuz in Gold und wird im Mai 1943 als technischer Offizier in den Stab der II. Gruppe des Geschwaders versetzt. Einen Monat später erfolgte die Umrüstung der Gruppe auf die Me 410 und am 20.06.1943 die Umbenennung der Gruppe in V. Gruppe/Kampfgeschwader 2. Abrahamczik wird dabei in die 16. Staffel versetzt. Die V. Gruppe des Kampfgeschwaders 2 wurde für Nachteinsätze gegen das britische Inselreich eingesetzt. Dabei gelingt es ihm bei einem seiner ersten Einsätze mit der Me 410 in der Nacht vom 27. auf den 28.08.1943 einen Viermot-Bomber über England abzuschießen. Am 17.09.1943 übernimmt er die Führung der 14. Staffel und nimmt mit dieser im Januar 1944 am Unternehmen "Steinbock" an mehreren Großangriffen auf London teil. Für seine Einsätze und seine Erfolge wird ihm am 29.02.1944, als Staffelführer der 14./KG 2, das Ritterkreuz verliehen. Zuvor war die V./KG 2 am 06.02.1944 in II./KG 51 "Edelweiss" umbenannt worden, wobei Abrahamczik die Führung der 4. Staffel übernahm. Am 01.04.1944 gibt er die Führung der 14. Staffel ab und wechselt als Kapitän in die 12. Staffel des Kampfgeschwaders 51. Diese Staffel gehörte zur Ergänzungsgruppe des Geschwaders. Der Kommandeur der II. Gruppe Hauptmann Karl-Egon von Dalwigk schätze ihn als aufgeschlossen mit einem persönlichen und aufgeschlossenes Charakter ein, zielbewusst und strebsam. So bewährte er sich auf seinen, bis zum 04.04.1944, 169 Feindflügen durch seine vorbildliche Einsatzfreudigkeit und Draufgängertum. Fliegerisch bescheinigte er ihm Überdurchschnittlichkeit. Durch seinen frischen Geist war er im Kameradenkreis äußerst beliebt. Im Herbst 1944 erfolgte die Umrüstung des Geschwaders auf Me 262-Maschinen und Abrahamczik wechselte als Kapitän in die 2. Staffel des Kampfgeschwaders 51. Dabei flog er ab November 1944 erste Einsätze mit der Me 262 von Hopsten und Giebelstadt aus. Neun Maschinen, die vorher vom JV 44 zurückgeholt wurden, verlegten am 29.04.45 von München-Riem nach Hörsching und am 30.04.1945 von Hörsching nach Prag-Rusin und damit führte Abrahamczik beim Gefechtsverband Hogeback Einsätze an der Ostfront durch. Er zählte bei Kriegsende zu den Piloten mit den meisten Einsätzen auf der Me 262. Insgesamt absolvierte er 233 Feindflüge. Davon 69 im Osten, 164 im Westen. Davon 69 mit der Me 262 und sieben als Jagdpilot. Er erzielte drei Luftsiege. Rudolf Abrahamczik verstarb am 04.12.1995 in Ibbenbüren.
Auszeichnungen
amAuszeichnung
12.01.1943 Deutsches Kreuz in Gold
29.02.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
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