Rudolf Bacherer
| Geburtstag | 19.06.1895 |
| Geburtsort | Pforzheim |
| Kreis | Baden |
| Todestag | 06.07.1964 |
| Todesort | bekannt |
| Einheiten |
| von (am) | bis | Einheit | Dienststellung/Funktion | Streitkraft |
| 25.04.1944 |
01.05.1944 |
Stab/77. Infanterie-Division |
m.d.F.b. |
Wehrmacht - Heer1 |
| 00.08.1944 |
|
Stab/Grenadier-Regiment 1049 |
Kommandeur |
Wehrmacht - Heer1 |
| 18.06.1944 |
00.08.1944 |
Stab/77. Infanterie-Division |
m.d.F.b. |
Wehrmacht - Heer1 |
1 lt. Meldung oder Hinweis
| Beförderungen |
| am | zum |
| 00.10.1943 |
Oberst d.R.1 |
1 lt. Meldung oder Hinweis
| Auszeichnungen |
| am | Auszeichnung |
| 01.06.1940 |
Spange 1939 zum EK2 |
| 01.09.1940 |
Spange 1939 zum EK1 |
| 29.01.1942 |
Deutsches Kreuz in Gold |
| 30.10.1943 |
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes |
| 11.08.1944 |
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub |
- privat
- https://www.tracesofwar.com/persons/1533/Bacherer-Rudolf.htm
- Helmut Gohlke Geschichte der 363. ID/VGD Seite 13
Rudolf Bacherer wurde am 19.06.1895 in Pforzheim/Baden geboren. Bacherer war vom 13.07.1914 bis zum 01.01.1919 aktiver Offizier im 3. Badischen Dragoner-Regiment "Prinz Karl" Nr. 22. Ab dem 20.09.1935 gehörte er dem späteren Kavallerie-Regiment 18 an, wo er am 20.09.1935 zum Oberleutnant der Reserve und am 01.10.1937 zum Rittmeister der Reserve befördert wurde. Am 26.08.1939 in der Aufklärungs-Abteilung 156 in Ludwigslust mobilgemacht, befand er sich im Dezember 1939 in der 3. (schweren) Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 35, kam aber mit Meldung vom 04.06.1941 zurück in den Stab der Aufklärungs-Abteilung 156, nachdem er am Frankreich-Feldzug teilgenommen hatte. Bacherer nahm zusammen mit seiner Abteilung am Ostfeldzug teil und wurde hier am 09.12.1941 zum Major der Reserve befördert. Am 05.06.1942 erhielt er das Kommando über das Infanterie-Regiment 234 und kam am 06.10.1942 aufgrund einer Verwundung in ein Reserve-Lazarett, wo er ab dem 04.01.1943 "kv" geschrieben wurde. Noch als Kommandeur erhielt er am 11.09.1942 die Beförderung zum Oberstleutnant der Reserve. Am 04.01.1943 übernahm er das nunmehrige Grenadier-Regiment 234 und erhielt den Befehl, mit diesem am 11.08.1943 im Rahmen des Angriffes der 2. Panzer-Armee im Raum um Suchinitschi einen dichten, verminten und mit starken Baumsperren versehenen Wald, ohne Artillerieunterstützung anzugreifen. Ein Angriff der normalerweise unerfüllbar war. Bacherer gelang es jedoch im Laufe des Tages sämtliche gegnerischen Stützpunkte mit seinem Regiment zu nehmen. Am 13.08. erreichte das Regiment die Gegend um Mysin und wehrte dort mehrere Panzerangriffe ab. Weiterhin setzte sich das Regiment bis zum 15.08. in den Besitz der fünf Kilometer breiten Linie Mysin-Smetskije-Wys. Für den Angriffsgeist des Regiments wurde der Kommandeur zum Ritterkreuz eingereicht, das ihm am 30.10.1943 verliehen wurde. Zu dieser Zeit war Bacherer auf unbestimmte Zeit erkrankt und "gvH". Am 31.10.1943 wurde er in die Führer-Reserve versetzt und übernahm am 05.12.1943 das Kommando über das verstärkte Grenadier-Regiment 1026. Das Kommando wurde jedoch bereits am nächsten Tag aufgehoben. Stattdessen erhielt er am 15.01.1944 das Kommando über das verstärkte Grenadier-Regiment 1021. Das Regiment wurde zur Aufstellung des Grenadier-Regiments 1049 verwendet, dessen Kommando Bacherer am 06.02.1944 übernahm. Das der 77. Infanterie-Division unterstellte Regiment wurde bei den Kämpfen in der Normandie eingesetzt und im Juni, durch den Durchbruch der Amerikaner auf der Halbinsel Cotentin eingeschlossen. Nach Ausfall des Divisionskommandeurs übernahm Bacherer die Führung der Kampfgruppe und schlug sich befehlsgemäß nach Süden durch. Als diese auf starke Sperrstellungen stieß, entschloss er sich entgegen dem Anraten seiner Kommandeure und der Übermüdung seiner Truppe zum Durchbruch. Durch Täuschung der wahren Angriffsrichtung gelang der Durchbruch durch die Stellungen des Gegners, wobei Bacherer an der Spitze seiner Soldaten kämpfte und die Verbindung zu weiter südlich stehenden eigenen Verbänden aufnahm. Für seinen persönlichen Einsatz wurde Bacherer am 11.08.1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Im Zuge der Vernichtung des Regiments am 15.08.1944 bei St. Malo geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 19.07.1947 entlassen wurde. Eine Beförderung zum Generalmajor konnte bisher nicht zwingend nachgewiesen werden. Rudolf Bacherer verstarb am 06.07.1964 in Bad Krozingen/Baden-Württemberg.