Maximilian de Angelis

Quelle: Maximilian de Angelis kam am 02.10.1889 in der ungarischen Hauptstadt Budapest als Sohn eines Hauptmanns zur Welt, der seine Laufbahn schließlich nach mehrfachem Truppenteil- und Garnisonswechsel als Oberst beendete. Nach dem Besuch der Militärischen Unterrealschule in Eisenstadt und der militärischen Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen, kam er an die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und trat am 18.08. als Leutnant beim k. u. k. Feld-Kanonen-Regiment 42 im oberösterreichischen Steyr ein. Nach der Beförderung zum Oberleutnant, am 01.08.1914 und der Ernennung zum Chef der 2. Batterie, am 07.09.1914, zog er in die Kämpfe in Galizien und Südpolen. Am 01.07.1915 wurde er in die Generalstabs-Abteilung des Stabes der Kaiserjäger-Division versetzt und fand dort ab dem 09.10.1916 als Generalstabs-Offizier in der 2. Kaiserjäger-Brigade Verwendung. Kurzzeitig wurde er in die 1. Kaiserjäger-Brigade bzw. zur 88. Infanterie-Brigade versetzt. Während dieser Zeit wurde er am 01.05.1917 zum Hauptmann befördert. Am 03.11.1918 geriet er in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 12.10.1919 entlassen wurde und arbeitete sofort weiter an der Liquidation der Ersatz-Batterien des Feld-Artillerie-Regiments 3, dem ehemaligen Feld-Kanonen-Regiment 43. Am 26.08.1920 wurde de Angelis, als Hauptmann, ins österreichische Bundesheer übernommen, wo er ab dem 07.09.1920 in der Minenwerfer-Batterie der Brigade-Artillerie-Abteilung 4 in Steyr Verwendung fand. Hier wurde er am 08.07.1921 zum Major befördert. Ab dem 01.01.1926 arbeitete er im Generalstab des Brigade-Kommandos 3 in St. Pölten und wurde von dort am 01.11.1927 als Taktiklehrer an die Heeresschule nach Enns versetzt. Während seiner dortigen Lehrtätigkeit erhielt er am 15.01.1929 die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 01.09.1933 zum stellvertretenden Kommandeur der Heeresschule ernannt, wurde er am 29.06.1933 zum Obersten befördert. Nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Kommandeur der 1. Brigade am 01.09.1933, kam er am 01.09.1934 ins Bundesministerium für Landes-Verteidigung, zur Chef-Abteilung 1, in die dortige Abrüstungs-Konferenz. Von hier wurde er am 01.08.1935 als stellvertretender Kommandant und Lehrer für Operative Kriegsführung der Höheren Offizierskurse nach Wien versetzt. In Wien ernannte man ihn am 13.03.1938 zum Staatssekretär für die Landesverteidigung und damit praktisch zum Leiter des Ministeriums. Am 15.03.1938 wurde Oberst de Angelis, unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor, in die Wehrmacht übernommen und gehörte dort zunächst zu den Offizieren z.V. beim OKH. Am 01.07.1938 wurde er in den Stab des Infanterie-Regiments 30 kommandiert, währenddessen er zum Stab des Heeresgruppen-Kommandos 3 gehörte. Doch bereits am 05.08.1938 erfolgte die Versetzung als Offizier z.V. zum Oberbefehlshaber des Heeres, mit Standort Jüterbog. Am 10.11.1938 wurde er Artilleriekommandeur XV in Jena und am 19.06.1939 in den Stab des Heeresgruppen-Kommandos 3 versetzt. Mit Beginn des Feldzuges gegen Polen erhält er die Ernennung zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division, mit der er zunächst am Westwall zum Einsatz kam. Mit Beginn des Feldzuges gegen Frankreich, wurde auch die Division in den Kämpfen um Verdun und Toul eingesetzt, wo er mit der Division 4 Panzerforts südlich des "Toten Mann" erstürmt. Mit Ende der Kämpfe wurde de Angelis am 19.07.1940 zum Generalmajor befördert. Er führte die Division im Feldzug gegen die Sowjetunion aus Rumänien heraus gegen Jassy und Tiraspol, über Krementschug nach Artemowsk und übernahm am 26.01.1942, aufgrund der Krankheit des Kommandierenden Generals des XXXXIV. Armeekorps, General der Infanterie Otto Stapf, die Führung dieses Korps. Zuvor wurde de Angelis für die Führung seiner Division zum Ritterkreuz eingereicht. Er hatte weiterhin am 18.01.1942 das Kommando über ein Flügelregiment der Nachbardivision übernommen, welches durch einen gegnerischen Einbruch von seiner Division getrennt war. Trotz Angriffe gegen die Linien seiner Division führte er Reserven in den Nachbarabschnitt und vereitelte so den Durchbruch nach Artemowsk. De Angelis wurde im Verleihungsvorschlag als "die Seele des Widerstandes bei Slawjansk" beschrieben. Nachdem er am 09.02.1942 das Ritterkreuz erhielt, übernahm er das Kommando über das XXXXIV. Armeekorps. Als Kommandierender General führte er seine Soldaten in Richtung Stalingrad, wurde mit seinem Korps in den Westkaukasus abgedreht und stieß im Gebirge bis nach Tuapse vor. Beteiligt war er auch an den Rückzugskämpfen im Kuban-Brückenkopf, bei Melitopol, Cherson, Nikolajew und nordöstlich von Odessa. Für seine Leistungen als Truppenführer wurde dem General der Artillerie de Angelis am 12. November 1943 als 323. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 08. April 1944 wurde ihm die Führung der neuen 6. Armee am Dnjestr übertragen und am 15.07.1944 übernahm er den Oberbefehl über die 2. Panzer-Armee, welche die Küstenverteidigung im Raum Fiume - Valona auszuüben und im Hinterland Partisanen zu bekämpfen hatte. Danach führte er seine Armee über Belgrad, Südwestungarn und die südöstliche Steiermark nach Kärnten und in die Steiermark zurück. Bei Kriegsende geriet de Angelis am 09.05.1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Die Amerikaner lieferten ihn am 04.04.1946 an Jugoslawien aus, wo er im Oktober 1948 zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt wurde, um dann im März 1949 an die Sowjetunion überstellt zu werden, wo man ihn zu zweimal 25 Jahren Gefängnis verurteilte. Noch im Jahre 1954 berichtete Dr. Nikolaus von Preradowitsch in einem Artikel der Zeitschrift "Feldgrau", de Angelis sei nach der Überstellung an die Sowjets "verschollen". Aber er gehörte schließlich zu den Glücklichen, die nach dem Adenauer-Besuch in Moskau am 11.10.1955 endlich wieder das Tor zur Freiheit durchschreiten durften. Er ging allerdings zunächst nicht in seine österreichische Heimat zurück, sondern nahm seinen Wohnsitz in Hannover. Nach einer Zwischenstation in München lebte er in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz, wo er am 06.12.1974 im Alter von 85 Jahren verstarb.
Auszeichnungen
amAuszeichnung
09.02.1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
12.11.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
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