Hermann Balck

Geburtstag07.12.1893
GeburtsortDanzig-Langfuhr
Quelle: Hermann Balck wurde am 07.12.1893, als Sohn des späteren Generalleutnants der Kaiserlichen Armee Wilhelm Balck, in Danzig-Langfuhr geboren. Sein Vater erhielt im Jahre 1914 den Pour le Merite. Balck selbst trat am 10.04.1913 als Fahnenjunker der 2. Kompanie des Hannov. Jäger-Bataillons Nr. 10 in Goslar bei, wurde vom 12.02.1914 bis zum 01.08.1914 an die Kriegsschule Hannover kommandiert und rückte mit Kriegsbeginn als Zugführer ins Feld, wo er am 10.08.1914 zum Leutnant befördert wurde. Zwei Tage später wurde er zum stellvertretenden Bataillons-Adjutant ernannt und an der Westfront, u.a. an der Marne, bei Ypern und bei Tornai eingesetzt. Hier erhielt Balck für seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz 1. und II. Klasse und schon im Oktober 1914 das bayrische Militärverdienstkreuz. Am 26.08.1914 erhielt er einen Streifschuss am rechten Oberarm und verblieb dennoch bei der Truppe. Eine weitere Verwundung ereilte ihn am 30.10.1914 als er ein Schuss durch das linke Ohr und einen Gewehrschuss in den Rücken erhielt. Außerdem traf ihn ein Granatsplitter in den linken Oberschenkel, woraufhin er ins Lazarett gebracht und am 06.02.1915 in das Reserve-Jäger-Bataillon 22 versetzt wurde. Nach seiner Genesung kehrte er an die Front, diesmal nach Lemberg, zurück und wurde hier am 28.06.1915 durch ein Schrapnellgeschoss an der rechten Schulter verwundet, verblieb aber wieder bei Truppe, dem Reserve-Ersatz-Bataillon des Jäger-Bataillons 10. Am 18.09.1915 wurde er mit der Kompanieführerstelle der 4. Kompanie des Reserve-Ersatz-Bataillons 22 betraut und übernahm am 05.12.1915 ein nach ihm benanntes Jagdkommando. Mit diesem wurde er hinter der russischen Front eingesetzt, wo er unter anderem eine russische Vorpostenkompanie vernichtete. Balck wurde dafür, nicht namentlich, im Heeresbericht genannt. Am 01.03.1916 wurde er Führer der MG-Kompanie des Reserve-Jäger-Bataillons 22 und am 09.11.1916 ins Jäger-Bataillon 10 versetzt, wo er ebenfalls Führer der MG-Kompanie wurde. Am 14.08.1917 wurde er durch einen Streifschuss an der Brust und am linken Oberarm verwundet verblieb jedoch erneut bei Truppe, ebenso wie bei der Verwundung am 25.10.1917 als Streifschüsse seine Brust, den Rücken, den linken Oberarm und beide Hände trafen. Am 11.02.1918 war er Führer der 4. Kompanie, wurde am 26.04.1918 durch einen Granatsplitter am rechten Oberschenkel und Knie verwundet und im Oktober 1918 zum Pour le merite eingereicht, der ihm aber nicht verliehen wurde. Nach dem Waffenstillstand kam Balck am 23.01.1919 als Kompanieführer zur 2. Kompanie des (Hannov.) Freiwilligen-Jäger-Bataillons Kirchheim, wo er am 20.05.1919 Führer der Radfahr-Kompanie wurde. Am 01.08.1919 wurde er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 versetzt und der dortigen Radfahr-Kompanie zugeteilt, bis er am 25.10.1919 zum Adjutant des Reichswehr-Jäger-Bataillons 10 ernannt wurde. Am 01.10.1920 kam Balck ins Infanterie-Regiment 17, wo er den Posten des Adjutanten des III. (Jäger) Bataillons übernahm, bzw. am 01.10.1921 den des Kompanie-Offiziers der 10. Kompanie. Vom 12.03. bis zum 18.03.1922 legte er die Wehrkreisprüfung in Hannover ab und wurde am 01.11.1922 zum Ausbildungs-Bataillon des 17. Infanterie-Regiments versetzt, wo er zum Kompanie-Offizier in der 15. Kompanie ernannt wurde. Am 01.01.1923 kam er zum 18. Reiter-Regiment nach Bad Cannstadt und wurde zur Ausbildung als Führergehilfe kommandiert. Vom 01.10.1923 bis zum 31.08.1924 war er an der Artillerieschule kommandiert, wo er am 01.05.1924 zum Oberleutnant befördert wurde. Dem schloss sich vom 30.09.1924 bis zum 23.10.1924 ein MG-Lehrgang auf dem Truppenübungsplatz Senne an. Am 23.01.1925 begann für ihn ein Nachrichtenmittel-Lehrgang beim Stabe der 3. Kavallerie-Division, nach dessen Abschluss er am 01.06.1925 als MG-Offizier und Führer des MG-Zuges im 18. Reiter-Regiment ernannt wurde. Vom 20.10. bis zum 28.11.1925 wurde er zum Kampfschul-Lehrgang nach Döberitz kommandiert, nahm vom 21.04 bis zum 23.04.1926 am Zielbaukurs in Königsbrück teil und war Teilnehmer der Wehrkreisübungsreise der 5. Division am 26.06.1927. Am 01.10.1928 zum Chef der 2. Eskadron des 18. Reiter-Regiments ernannt, wurde er als solcher am 01.02.1929 zum Rittmeister befördert. Er nahm vom 08.04. bis zum 04.05.1929 an einem Lehrgang im Kavallerie-Nachrichten- und Geschütz-Dienst beim 4. Reiter-Regiment teil. Dem folgte vom 24.07. bis zum 30.07.1929 die Teilnahme an der Divisions-Übungsreise der 5. Division, sowie vom 24.02.2932 bis zum 13.03.1932 die Teilnahme am leichten Minenwerfer- und MG-Lehrgang in Döberitz und Jüterbog. Kurze Zeit später wurde er zur Schweizer Armee kommandiert und kam am 01.10.1933 zur Wehrgauleitung Frankfurt/Oder, wo er, nach eigener Angabe, eine Generalstabsausbildung erhielt und IIa der 1. Kavallerie-Division war. Am 01.04.1934 wurde er Adjutant IIa der 3. Kavallerie-Division und am 01.10.1934 in den Stab der Kommandantur Frankfurt/Oder versetzt, wo er am 01.06.1935 zum Major befördert wurde. Am 15.10.1935 wurde er Kommandeur des Radfahr-Bataillons 1 in Tilsit und während dieser Zeit zur finnischen bzw. ungarischen Armee kommandiert. Am 12.10.1937 Kommandeur der Radfahr-Abteilung 1, wurde er am 01.02.1938 zum Oberstleutnant befördert und am 10.11.1938 ins OKH zur Inspektion 3 bzw. am 30.11.1938 zur Inspektion 6 versetzt. Nach Beginn des Polenfeldzuges übernahm Balck am 23.10.1939 das Kommando über das Schützen-Regiment 1 der 1. Panzer-Division in Weimar, mit dem er am Westfeldzug teilnahm, bei Sedan einen Durchbruch schuf und über Amiens, Flandern, die Aisne, durch Belfort auf die Vogesen vorstieß. Für die Erfolge seines Regiments beim Durchbruch bei Martelange, der Verfolgung auf Bouillon, der Einnahme von Bouillon, der Überschreitung der Maas als erstes Regiment überhaupt, sowie für den Durchbruch der dortigen Bunkerstellung, dem Angriff auf Bois de la Marfe und für die Gefechte bei Chanery-Omont, wurde Balck am 03.06.1940 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Weiterhin wurde er am 17.04.1940 im Wehrmachtsbericht genannt und ins Ehrenbuch des Heeres aufgenommen. Am 18.06.1940 wurde er im Pressebericht für die Einnahme des Flughafens und der Stadt St. Dizier genannt, wo er mehrere Flugzeuge vernichtete und zahlreiches Material erbeuten konnte. Am 01.08.1940 wurde Balck zum Obersten befördert. Am 15.12.1940 übernahm er das Kommando über das Panzer-Regiment 3, der 2. Panzer-Division mit dem er am Feldzug auf dem Balkan eingesetzt wurde, durch die Metaxaslinie brach und in das Tempeltal nach Athen und Saloniki vorstieß. Daraufhin wurde er am 15.05.1941 Kommandeur der Panzer-Brigade 2 in Mödling bei Wien ernannt. Am 25.06.1941 erfolgte die Kommandierung ins OKH zum Chef der Heeresrüstung und dem Befehlshaber des Ersatzheeres. Am 07.07.1941 wurde er in die Führer-Reserve des OKH versetzt, wo er einen Sonderauftrag erhielt, um die Kfz-Lage des Heeres mit allen Vollmachten zu bereinigen. Am 01.11.1941 wurde er zum Leiter der Dienststelle "General der Schnellen Truppen beim Oberbefehlshaber des Heeres" ernannt und übernahm am 16.05.1942 die Führung der 11. Panzer-Division, die im Raum ostwärts Smolensk eingesetzt, am Durchbruch über den Tschir teilnahm, auf Woronesh vorstieß und bei den Kämpfen um Stalingrad eingesetzt wurde. Während dieser Kämpfe wurde Balck unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor, Kommandeur seiner Panzer-Division. Während der Entsatzkämpfe für den Stalingrad-Kessel, führte Balck seine Division im Bystraya-Abschnitt und am Tschir. Bei diesen Kämpfen wurden bei 16 eigenen Verlusten 220 russische Panzer abgeschossen. Hierfür wurde Balck am 20.12.1942 das 155. Eichenlaub verliehen, sowie am 20.12.1942 im Wehrmachtsbericht erwähnt. Am 01.01.1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Februar 1943 kämpfte seine Division im Rahmen der 4.Panzer-Armee bei Rostow und Woronesh und nahm so an der Vernichtung der Panzerarmee Popov teil. Für die Erfolge seiner Division erhielt Balck am 04.03.1943 die 25.Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub. Nach seiner Versetzung in die Führer-Reserve am 05.03.1943, wurde er vom 03.04. bis zum 10.06.1943 mit der Führung der Infanterie-Division "Großdeutschland" beauftragt, da der Kommandeur aufgrund einer Krankheit ausfiel. Am 02.09.1943 wurde er mit der Führung des XIV. Panzerkorps beauftragt, wobei er jedoch am 08.10.1943 bei einem Flugzeugabsturz schwere innere Verletzungen davonträgt, die Führung des Korps aber behielt. Unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Panzertruppen übernahm er am 12.11.1943 als Kommandierender General das XXXX. Panzerkorps, wurde aber am 15.11.1943 mit der Führung des XXXXVIII. Panzerkorps an der Ostfront beauftragt, wo er an den Kämpfen um Kiev, Shitomir und Berditschew teilnahm. Er vernichtet zwei sowjetische Armeen, geht bei Luzk zum Angriff über und kämpfte bei Kowel, Brody, Tarnopol und Baranow. Im August 1944 forderte Generaloberst Guderian eine Umbesetzung der 4. Panzer-Armee, General der Panzertruppe Nehring solle das XXXXVIII. Panzerkorps und Hermann Balck erhielt am 05.08.1944 zunächst das stellvertretende Kommando über die 4. Panzer-Armee. Am 01.09.1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt. Für die stellvertretende Führung der Armee erhielt Balck am 31.08.1944 die Brillanten zu den Schwertern zum Ritterkreuz. Am 09.09.1944 erfolgte eine weitere Erwähnung Balcks im Wehrmachtsbericht und am 21.09.1944 die Ernennung zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe G und war somit Nachfolger des enthobenen Generaloberst Johannes Blaskowitz. Am 23.12.1944 wurde Balck Oberbefehlshaber der Armeegruppe Fretter-Pico, die jetzt den Namen Armeegruppe Balck erhielt, gleichzeitig bleib er aber Oberbefehlshaber der 6. Armee. Ab 16.03.1945 war er nur noch Oberbefehlshaber der 6. Armee. Am 08.05.1945 geriet er in die Gefangenschaft und wurde kurz nach seiner Entlassung von deutschen Behörden verhaftet. Ihm wurde wegen eines abgehaltenen Divisions-Standgerichtes der Prozess gemacht und wegen Missbrauch der Befehlsgewalt und Totschlags zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach 18 Monaten wurde Balck entlassen. Danach verdingte er sich als Lagerarbeiter, wurde aber schon bald im Außendienst tätig. Später machte er sich als Wirtschafts- und Betriebsberater selbstständig. Im Ruhestand war er viel auf Reisen, u.a. durchquerte er als 70-Jähriger die Wüste Kalahari und durchschwamm als 80-Jähriger den Wisconsin-River in Amerika. Hermann Balck verstarb am 29.11.1982 kurz vor seinem 89.Geburtstag in Asperg/Baden Württemberg.
Auszeichnungen
amAuszeichnung
03.06.1940 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
20.12.1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
04.03.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
31.08.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern und Brillanten
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