Hermann Büchting

Geburtstag14.03.1916
GeburtsortNeumünster
Todestag27.06.1992
Todesortbekannt
Quellen: Hermann Büchting wurde am 14.03.1916 in Neumünster geboren und trat im April 1935 der Kriegsmarine bei, wo er seine militärische Grundausbildung in Stralsund erhielt. Anschließend erhält er für zwei Monate seine Offiziersausbildung auf der "GORCH FOCK". Dann nimmt er an einer neunmonatigen Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer "KARLSRUHE" teil, wobei ihn eine Weltreise von Kiel, um das Kap der Guten Hoffnungen, in den Fernen Osten und über den Panama-Kanal wieder zurück nach Kiel führt. Büchting trat dann an die Marine-Akademie nach Flensburg und wird dort nach der Offiziersausbildung im März 1937 zum Fähnrich zur See befördert. Es folgten dann einige Spezialkurse, so unter anderem an der Torpedo- und Aufklärungsschule, bis er schließlich zur Torpedoboots-Ausbildungs-Flottille versetzt wurde und dort den Posten eines 2. Wachoffiziers übernahm. Mit Ende seiner Torpedoboots-Ausbildung kommt Büchting am 01.11.1938 zur 5. Torpedoboot-Flottille unter dem Flottillenchef Korvettenkapitän Heyke und wird dort dem Torpedoboote "GREIF", einem der 12 neuen Boote der Kriegsmarine, zugeteilt. Er übernimmt dort den Posten des Technischen Offiziers. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wird die Flottille zunächst in der Nordsee zu defensiven Minenunternehmungen, Stichfahrten, Handelskrieg und Geleitaufgaben eingesetzt. Im Zuge des Unternehmens "Weserübung" wird Büchting im Rahmen der Flottille 1940 mit Sicherungs- und Geleitaufgaben betraut und kommt anschließend im Skagerrak und in der Nordsee zu weiteren Einsätzen. Im März 1940 wurde Büchting zu den Schnellbooten versetzt. Dort erhält Büchting unter Friedrich Kemnade seine Ausbildung. So werden sechs neue Kommandanten nebst Besatzungen auf den Schnellbooten "S 1", "S 10", "S 11", "S 12" und "S 13" ausgebildet werden. Zu den ersten drei ausgebildeten Kommandanten gehörten Büchting, Popp und Wagner. Büchting und Popp werden mit Teilen ihrer Besatzungen an die 1. S-Flottille unter Heinz Birnbacher und Wagner an die 3. S-Flottille abgegeben. Als Kommandant auf "S 25" stößt Büchting zusammen mit "S 23" unter Oberleutnant zur See Georg-Stuhr Christiansen, am 14.04.1940 zur 1. S-Flottille nach dem Auslaufen in Wilhelmshaven in Bergen/Norwegen ein. Es folgten zahlreiche Einsätze insbesondere im Raum Stavanger und Haugesund am 21.04.1940. Am 25.04.1940 stiess u.a. auch "S 25" und das Minensuchboot "M 1" unter Kapitänleutnant Hans Bartels in den Hardjangerfjord vor und erreichte dort gegen 07.30 Uhr Ulvik Reede. Dort eröffneten norwegische Soldaten das Feuer auf die Boote, dabei wird der Flottillenchef Birnbacher und die Kommandanten Büchting und Klug, sowie neun Seeleute verwundet. Der Oberfähnrich zur See Spickenbom kam ums Leben. Die Vertretung Büchtings übernahm der Adjutant der Flottille Leutnant zur See Karl-Friedrich Künzel. Mit Ende der Einsätze im Norden verlegte die Flottille an die holländische Küste und unternahm Einsätze im Kanal und an der französischen Küste, vor allem während der Evakuation britischer Truppen aus Dünkirchen. Büchting versenkt hier am 08.08.1940 die "OUSE" mit 1004 BRT. Dabei kommt es mehrmals zu Angriffe auf gegnerische Konvois. So auch am 18.10.1940 als die Flottille bei Smith Knoll auf den Konvoi FN.311 stiess. Büchting, betraut mit dem Kommando über "S 27", schoss dabei einen Torpedo auf einen Frachter der später als französischer Kohlefrachter "P.L.M. 14" erkannt wurde. Nach einem kurzem Minenunternehmen nördlich Shipwash verlegte die Seekriegsleitung die 1. S-Flottille zur Gruppe Nord, wo sie am 28.10.1940 wieder in Bergen eintraf, wo sie die Sicherung des Schweren Kreuzers "ADMIRAL SCHEER" übernahm. Von Norwegen aus sollten Unternehmungen gegen die Shetlands gefahren werden. Die Planungen waren jedoch wenig geeignet diese durchzuführen. Damit verlegte die Flottille Mitte November 1940 zurück in den Westen. Dort versenkte Büchting am 15.12.1940 zusammen mit "S 58" die "M.C. MONBERG" durch Torpedotreffer. Unter dem Kommando Birnbachers ging Büchting als Kommandant von "S 27" in das Jahr 1941. Es folgten zunächst zahlreiche Einsätze im englischen Seeraum, wo Büchting am 08.03.1941 den Frachter "RYE" mit 1049 BRT durch Torpedo versenkte. Mit Meldung von Juni 1941 gehörte Büchting dann der 5. S-Flottille unter Kapitänleutnant Bernd Klug an, wo er das Kommando über "S 27" beibehielt. Die 1. S-Flottille traf im Zuge der Operation "Barbarossa" am 15.06.1941 in Danzig-Langfuhr ein. Am 16.06.1941 begaben sich "S 27", "S 28" und "S 29" unter Kluge zur Minenübernahme nach Goten Hafen, wo die drei Schiffe nun die 5. S-Flottille bildeten. In den nächsten Wochen bis November 1941 erfolgte dann der Einsatz im Finnischen Meerbusen. Anschließend verlegen Teile der 1. S-Flottille unter Birnbacher in das Schwarze Meer, wobei "S 27" unter Büchting nun wieder zur Flottille stieß. Am 24.05.1942 trafen die ersten Schiffe im Hafen von Konstanza ein. Büchting kehrte erst mit dem 13.06.1942 über die Donau kommend zur Flottille zurück, die mittlerweile in Ak Mecet an der Westküste der Krim lag. Mit Minenschienen ausgerüstet legte u.a. auch "S 27" am 30.06.1942 Minen in der Anlaufgasse sowjetischer Schiffe zur eingeschlossenen Festung Sewastopol. Nach Eroberung der Festung verlegte die Flottille dann am 21.07.1942 nach Ivan Baba, westlich von Feodosija, wo sich die weiteren Einsätze nun auf die Kaukasusküste richteten. Am 03.09.1942 versenkte Büchting bei der Taman-Halbinsel mit Torpedos den sowjetischen Tanker "PROLETARII" mit ca. 4.000 BRT und am 04.09.1942 im gleichen Seegebiet einen 2.500 BRT großen Dampfer, dessen Versenkung nach sowjetischen Quellen nicht nachgewiesen ist. Am 05.09.1942 folgten zwei weitere Schiffe mit 1.500 bzw. 1.000 BRT. Beim gleichen Einsatz wird "S 27" durch ein Torpedo von "S 72" im Vorschiff getroffen und so versenkt. Die Überlebenden, darunter der schwer verwundete Flottillenarzt Marine-Stabsarzt Dr. Rolf Haenisch werden von "S 28" aufgenommen. Drei Männer der Besatzung wurden schwer, Büchting, der II. Flottilleningenieur und ein weiteres Besatzungsmitglied leicht verwundet. Haenisch verstarb am 09.06.1942 im Reserve-Lazarett 646 in Simferopol nur wenige Tage später. Wieder genesen übernimmt Büchting dann das Kommando über "S 51" innerhalb der 1. S-Flottille. Mit seinem Boot gelang Büchtung dann am 28.02.1943 die Versenkung des Minensuchbootes der Fugas-Klasse "GRUZ" (T-403) mit 441 BRT, sowie des Küstenfahrzeuges "RACIJA". Am 18.04.1943 versenkte Büchting dann ein weiteres Küstenfahrzeug im Zuge der Operationen des Heeres gegen die gegnerischen Anlandungen bei Noworossisjk. Es folgten daraufhin nun weitere Einsätze im Landungsraum. Für seine bisherigen Erfolge im Angriff mit Schnellbooten erhielt Büchting am 22.04.1943 als Kapitänleutnant und Kommandant auf "S 51" das Ritterkreuz. Auch am 30.04.1943 versenkte Büchting zwei weitere Küstenfahrzeuge vor Kap Idokopas. Weiterhin stellte u.a. "S 51" am 14.05.1943 die Eskorte zum Transport des 3.000 t-Trockendocks "NELLY II" von Mariupol nach Sewastopol. In dieser Zeit greifen die Überwassereinheiten auch immer mehr in den Landkampf ein. Von den Besatzungen nicht geliebt, verhalf er den Heeres-Soldaten doch so manchen Atempause in den schweren Abwehrkämpfen insbesondere auf der Krim, oder im Kuban-Brückenkopf. Während der Evakuierung der Krim fuhren die Schiffe der Flottille zahllose Einsätze um die Evakuierung der Soldaten zu schützen. Mit Ende der Räumung verlegte die Flottille nach Konstanza. Ende Oktober endete der Einsatz der Flottille im Raum des Schwarzen Meeres mit der Versenkung der restlichen Schnellboote im Zuge der Absetzung Marschall Antonescus. Zunächst interniert gelangten die meisten der Flottillenangehörigen zurück nach Deutschland. Dort stellt Büchting die neue 1. Schnellboots-Flottille auf. Stationiert ist diese in den letzten Kriegstagen in Saßnitz. Während dieser Endkämpfe führt die Flottille einen ihrer traurigsten Einsätze durch. So müssen am 30.03.1945 zwei Schiffe der Flottille das am 27.03.1945 vor Gotenhafen auf Grund gesetzte Schlachtschiff "GNEISENAU" torpedieren, da sich in dem Wrack sowjetische Artilleriebeobachter eingenistet hatten. Bei Kriegsende geriet Büchting dann am 08.054.1945 in britische Gefangenschaft. Hermann Büchting verstarb am 27.06.1992 in Rellingen.
Einheiten
von (am)bisEinheitDienststellung/FunktionStreitkraft
01.11.1938 5. Torpedoboots-Flottille Wehrmacht - Kriegsmarine
00.03.1940 Torpedoboot "GREIF" Technischer Offizier Wehrmacht - Kriegsmarine1
00.03.1940 00.03.1943 1. Schnellboot-Flottille Kommandant S 25, S 27, S 51 Wehrmacht - Kriegsmarine1
01.08.1943 Stab/1. Schnellboot-Flottille stv. Chef Wehrmacht - Kriegsmarine1
00.00.1945 Stab/1. Schnellboot-Flottille Chef Wehrmacht - Kriegsmarine1

1 lt. Meldung oder Hinweis

Beförderungen
amzum
01.10.1935 Obermatrose
01.10.1936 Oberstabsmatrose
01.07.1936 Fähnrich zur See
01.01.1938 Oberfähnrich zur See
01.04.1938 Leutnant zur See
01.10.1939 Oberleutnant zur See
01.06.1942 Kapitänleutnant
01.06.1944 Korvettenkapitän
Auszeichnungen
amAuszeichnung
22.04.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
03.01.1941 Eisernes Kreuz 1. Klasse
20.04.1940 Eisernes Kreuz 2. Klasse
Schnellboot-Kriegsabzeichen
Verwundetenabzeichen 1939 Silber
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